Dr. Thomas Mirow

Fellow at Large am Kieler Institut für Weltwirtschaft

Ehemaliger Hamburger Wirtschaftssenator in der Anfangszeit von Hamburg@work

Dr. Thomas Mirow wurde als Sohn eines Diplomaten in Paris geboren und wuchs zweisprachig auf. Er absolvierte er ein Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Romanistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte dort 1975. Danach wurde Mirow Assistent im Büro des damaligen Bundesvorsitzenden der SPD Willy Brandt. Später arbeitete er dort als Referent und übernahm schließlich die Leitung des Büros. 1983 wechselte er auf Bitte des Ersten Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi nach Hamburg und war dort bis 1987 Direktor der Staatlichen Pressestelle. Anschließend arbeitete Mirow bis 1991 als selbstständiger Politik- und Unternehmensberater. Nach seinem vorläufigen Ausscheiden aus der aktiven Politik war er von 2002 bis 2005 als Berater der Ernst & Young AG und der Privatbank M.M.Warburg & CO sowie als Geschäftsführer der Alstertor Schienenlogistik Beteiligungs GmbH tätig. Nachdem die SPD bei der Bürgerschaftswahl 1991 die absolute Mehrheit erreichen konnte, wurde Mirow am 26. Juni 1991 zum Senator und Chef der Senatskanzlei gewählt. Nach der notwendig gewordenen vorgezogenen Bürgerschaftswahl 1993 kam es zu einer Koalition der SPD mit der damaligen STATT-Partei und Mirow wurde am 15. Dezember 1993 zum Senator und Leiter der Stadtentwicklungsbehörde und des Senatsamtes für Bezirksangelegenheiten gewählt. Außerdem blieb er Chef der Senatskanzlei. Als Stadtentwicklungssenator war Mirow an der Befriedung des Konflikts um die Hafenstraße beteiligt. Bei der folgenden Bürgerschaftswahl 1997 musste die SPD schwere Verluste hinnehmen. Daraufhin trat der bisherige Erste Bürgermeister Henning Voscherau zurück und es kam zur Bildung einer rot-grünen Koalition. In dem von Voscheraus Amtsnachfolger Ortwin Runde ab dem 12. November 1997 geleiteten Senat war Mirow dann Senator und bis Oktober 2001 Leiter der Wirtschaftsbehörde. In dieser Zeit trug Thomas Mirow maßgeblich zur Entwicklung von Hamburg@work als erstes Multimediacluster seiner Art in Deutschland bei. Im April 2004 wurde Mirow als Vertreter Deutschlands in die „High Level Group“ der Kommission der EU zur Bewertung der „Lissabon-Strategie“ unter dem Vorsitz des ehemaligen niederländischen Premierministers Wim Kok entsandt. Sie sollte die Umsetzung der Strategie zur Verbesserung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der EU-Staaten überprüfen und legte im November 2004 ihren Bericht vor. Von März bis November 2005 war Mirow Leiter der Abteilung für Wirtschafts-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik im Bundeskanzleramt und persönlicher Beauftragter des Bundeskanzlers für den Lissabon-Prozess und damit engster wirtschaftspolitischer Berater von Gerhard Schröder. Nach der Bundestagswahl 2005 wechselte er im Kabinett Merkel I als Staatssekretär in das von Peer Steinbrück geleitete Bundesministerium der Finanzen, wo er bis Juni 2008 für die Europapolitik sowie für Finanzmarkt- und Währungspolitik zuständig war. Im Juli 2008 wurde Mirow als Nachfolger von Jean Lemierre Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Im Juli 2012 übernahm Suma Chakrabarti den Posten von ihm. Am 28. Februar 2013 löste Mirow Hilmar Kopper als Aufsichtsratsvorsitzender der HSH Nordbank ab. Nach dem Verkauf der Bank an den Finanzinvestor Cerberus am 28. November 2018 schied er aus dem Aufsichtsrat aus. Am 1. Dezember 2018 wurde Mirow als Nachfolger von Richard Schröder Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung.

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