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Vom 18. bis 20. Januar kamen in München die Branchenführer und digitalen Giganten zur DLD 2020, Europas führender Innovationskonferenz, zusammen. Die diesjährige Veranstaltung, zu der nur geladene Gäste ein Ticket bekamen, forderte ihre Besucher mit dem Motto "What are you adding?" zum Nachdenken auf. 200 Referenten und 1300 Teilnehmer – darunter Größen wie Snapchat-Mitgründer Evan Spiegel, Facebooks Politik-Chef Nick Clegg und Wikipedia-Gründer Jimmy Wale – diskutierten darüber, was jeder Einzelne zum gesellschaftlichen Wandel, der durch die Digitalisierung ausgelöst wurde, beitragen kann; wie wir die Welt zu einem besseren Ort machen und darüber wie wir die Disruption als Chance statt als Destruktion wahrnehmen und nutzen können.

Hamburg@work hat einige interessante Highlights der Konferenz zusammengetragen, die inspirieren und zum Nachdenken anregen.

Was, wenn KI diskriminiert?
Die ghanaisch-amerikanische Informatikerin und Digitalaktivistin am MIT Media Lab Joy Boulamwini machte auf die Voreingenommenheit von KI-gestützter Entscheidungsfindungssoftware aufmerksam. Im Rahmen eines Forschungsprojektes ließ sie eine Software 1000 Gesichter zwischen „männlich“ und „weiblich“ differenzieren und fand heraus, dass die Gesichtserkennung Probleme bei der Einordnung dunkelhäutiger Frauen hatte. So wurden nicht einmal bekannte Persönlichkeiten wie bspw. Michelle Obama als Frauen erkannt. Um dieses Problem – und daraus erwachsenden Rassismus und Diskriminierung – zu bekämpfen hat sie das Programm Algorithmic Justice League entwickelt.

Kopieren und verbessern  ein stetiges Wechselspiel
Der Mitgründer der Plattform Evan Spiegel sprach darüber, wie die individuelle Komposition aus Millionen von Filtern eine künstlerische Kraft freisetzt, die durch Technologien wie Augmented Reality eine schier grenzenlose Freiheit erlangt. Kunst und Technologie verbesserten sich so im stetigen Wechselspiel und ergänzten sich gegenseitig.
Snapchat war ursprünglich für seine von allein verschwindenden Fotos bekanntgeworden. Später führte der Dienst die sogenannte „Stories"-Funktion ein, in der Nutzer Bilder und Videos für einen Tag mit ihren Freunden teilen können. Instagram und andere Facebook-Dienste kopierten die Funktion und hängten Snapchat bei der Nutzerzahl noch weiter ab. Darauf sowie auf den derzeitigen Hype TikTok angesprochen, reagierte Spiegel jedoch gelassen: „Ärgern würden wir uns, wenn wir nicht noch mehr Ideen hätten." Vielmehr helfe das Kopieren, die Idee bei den Nutzern noch populärer zu machen.1

Wann kommt die große Chance für Europas Unternehmen?
Thierry Breton, seit 2019 EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, stellte in seiner Rede die Bedeutung von Daten in den Vordergrund. Laut Breton verdoppelt sich der gesamte weltweite Datenschatz alle 18 Monate. Daten sind Grundlage für neue Technologien wie bspw. Machine Learning und somit auch für europäische Unternehmen essentielle Grundlage für Innovationen und technologischen Fortschritt. Insbesondere im internationalen Vergleich mit Ländern wie den USA und China werden bspw. die deutschen Datenschutzbestimmungen oftmals als Bremsklotz betrachtet. Auf der DLD zeigte sich der EU-Kommissar aber optimistisch: „Ich bin überzeugt, dass Europa alles in der Hand hat, um bei 5G führend zu sein."2

Die Neu-Erfindung von Facebook
Jimmy Wales, Gründer von Wikipedia, will mit “WT Social” ein neues soziales Netzwerk bauen, das sich aus Spenden statt Werbung und Paywalls finanziert. Er ist der Überzeugung, dass Nutzer in Zukunft ein so starkes Interesse an einer Alternative zu Facebook, Twitter und Co. haben und die Selbstbestimmung über die eigenen Daten als so wichtig erachten, dass sie freiweilig spenden – ähnlich wie es bei Wikipedia schon heute funktioniert.

Mensch gegen Maschine – ein Miteinander?
Schachweltmeister Garry Kasparov und Michal Pěchouček, CTO des tschechischen Software-Herstellers Avast, diskutierten über die Grenzen Künstlicher Intelligenz – aber auch darüber, wie KI Menschen dabei unterstützen kann, einen besseren Job zu machen. Ganz klare Chancen sahen die beiden beim Schutz von IT-Systemen vor Cyberangriffen.


1 https://www.internetworld.de/social-media/snapchat/kritik-an-tech-riesen-hype-um-tiktok-2451095.html
2 https://www.focus.de/digital/dldaily/thierry-breton-ueber-digitalwirtschaft-auf-dld-konferenz-eu-kommissar-jeder-ist-willkommen-solange-er-unsere-regeln-befolgt_id_11569097.html

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