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Der Agile Coach ist ein Menschenfreund
Eine Begriffsklärung von Melanie Kuhlmann


Was macht eigentlich ein Agile Coach?
No Coach – no agile. Unternehmen, die die agile Transformation wirklich wollen, setzen auf sehr gut ausgebildete und mental starke Agile Coaches. Denn sie sind es, die das volle Agilitätspotenzial aus einem Team herausholen können. Sie sorgen dafür, dass alle Mitarbeiter in den Sprints möglichst störungsfrei arbeiten und sich jeder Einzelne persönlich weiterentwickelt. Gleichzeitig hilft ein Agile Coach den Product Ownern klare Ziele und Prioritäten für ihre Teams zu formulieren, so dass sie selbst die Zeit haben, sich ihren eigentlichen Führungsaufgaben zu widmen.

Der Agile Coach ist ein respektierter Begleiter, der allen Mitarbeitern im Unternehmen auf Augenhöhe gegenübertritt und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Goethe würde sagen, der Agile Coach ist jemand, der uns dazu ermutigt, das zu tun, wozu wir fähig sind. Dabei unterscheidet sich der Agile Coach ganz entscheidend vom Scrum Master, denn er steht weder über dem Team noch ist er ein Teil dessen. Vielmehr begleitet er ein Team, ebenso wie die Product Owner, allparteilich und zu je 50 Prozent. Er moderiert die Zeremonien Konklave, Sprintplanung, Daily, Demo und Retro, er sorgt für die passende Infrastruktur, schlichtet Konflikte, gibt Feedback, leitet in der agilen Methode an, interveniert, wenn das Team während des Sprints gestört wird bzw. hilft dem Team, solche Störungen zu unterbinden. Er ist vernetzt mit den anderen Agilen Coaches im Unternehmen sowie über die Unternehmensgrenzen hinaus.

Seine wichtigste Eigenschaft ist seine Offenheit für unterschiedliche Perspektiven. Sein größtes Talent seine Empathie. Er bringt das Mindset eines Menschenfreundes mit, der gemäß der Prime Directive immer davon ausgeht, dass jeder sein Bestes gegeben hat und weiterhin gibt. Er ist ein wertgeschätzter und wertschätzender Feedbackgeber, ein souveräner Moderator, ein einfühlsamer Coach, ein begeisterter Präsentator und ein fokussierter Gesprächspartner. Er weiß, dass agile weniger eine Methode, sondern vielmehr ein Mindset ist und dass er dieses Mindset nur auf der Basis von Vertrauen erzeugen und fördern kann.Innerhalb des Unternehmens nimmt er häufig auch die Rolle des Botschafters und Wächters der agilen Methoden wahr. Das heißt, er setzt sich aktiv mit Kritikern und Skeptikern auseinander und zeigt ihnen den Nutzen der agilen Methoden auf. Er hält Vorträge, beteiligt sich aktiv in der agilen Community und sorgt dafür, dass die Methode nicht verwässert wird.

Was muss ein Agile Coach können?
Ein gut ausgebildeter Coach beherrscht die agile Methode für alle Teamgrößen. Vor allem aber ist er fit in den fünf wesentlichen Soft Skills: Kommunikation und Gesprächsführung, Coaching und Mentoring, Moderation und Visualisierung, Konfliktmanagement und Mediation, Präsentationskompetenz und Begeisterung. Er reflektiert sich regelmäßig, kennt seine Energiequellen, achtet auf ein positives Mindset, ist ein Vorbild in Respekt und Wertschätzung gegenüber seinen Mitmenschen und eine verlässliche Vertrauensperson. Im Unternehmen ist er gut vernetzt und teilt sein Wissen und seine Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen. Gerade im Coaching der Product Owner und der Führungskräfte achtet der Agile Coach auf eine gelebte Augenhöhe – unabhängig von der Hierarchie.

 

Wozu braucht man einen Agile Coach?
Sich von Agilität begeistern zu lassen geht schnell. Zu erkennen, dass wir neue Führungsprinzipien – weg von Kontrolle hin zu Vertrauen und Wertschätzung – brauchen, ist ein wichtiger Meilenstein. Eigenverantwortung auf die Teams zu übertragen ebenfalls. Die etablierten Gewohnheiten zu verändern ist hingegen oft sehr schwer.

Die agile Transformation geschieht also nicht über Nacht. Verhaltensmuster zu ändern und zuverlässig in einen neuen Rhythmus zu überführen erfordert professionelle Begleitung – und ebendiese leistet der Agile Coach. Menschen brauchen statistisch zwischen 30 und 250 Tagen, im Durchschnitt mindestens 66 Tage, bis sich eine Gewohnheitsänderung wirklich nachhaltig einstellt. Aristoteles sagt: „Wir sind das, was wir wiederholt tun.“ Und genau dabei unterstützt der Agile Coach.

Die iterative Methode der Agilität, bei der Erfolge schon nach zwei Wochen in der Demo sichtbar werden, kommt dem Veränderungsprozess zugute. Denn nichts überzeugt mehr als der Erfolg. Die positive Erfahrung erzeugt positive Gefühle. Gleichzeitig ist der Agile Coach aber natürlich auch zur Stelle, wenn es Reibungspunkte gibt, Konflikte auftreten und die Motivation zu sinken droht.

Sehr viele Lottogewinner haben ihr Geld nach kurzer Zeit wieder verloren. Die meisten Fitnessclub-Anmeldungen kommen nach Neujahr, in der Zeit der guten Vorsätze. In vielen Fitnessclubs sind mehr als 60 Prozent der Mitglieder statistisch passiv, das heißt, sie zahlen, kommen aber selten oder nie.

Veränderung von Gewohnheiten ist das Schwerste, was wir Menschen schaffen können – doch zugleich ist es das Entscheidende, um nachhaltigen Erfolg zu erreichen.

Bereits Aristoteles sagte: „Wir sind das was wir wiederholt tun“. Aus eben diesem Grund kann nachhaltiger Erfolg nur durch Gewohnheitsänderung entstehen. Dieses Schaubild verdeutlicht diesen Veränderungsprozess.

Wie wird man Agile Coach?
Es gibt zahlreiche Ausbildungen, von denen aber wenige die Soft Skills in den Vordergrund stellen. Diese sind jedoch essentiell und sollten stetig weiterentwickelt und verfeinert werden. Wichtig ist, dass bereits während der Ausbildung agile Projekte betreut werden, um das Gelernte sofort anwenden zu können. Aufbauschulungen qualifizieren zum Agile Leadership Coach und Agile Coach Trainer.