
Wer von uns hat bei diesem Songtext nicht sofort die passende Melodie im Ohr? John Denvers Country-Song begleitete den Ausklang der Lebensfeier von Klaus Liedtke, unseres Freundes und Kollegen, dem wir die Gründung von Hamburg@work verdanken.
Mir sind die begleitenden Worte von Christian Pantenius, Philosoph und Abschiedsredner, nicht aus dem Kopf gegangen:
„In Gedanken können wir uns neben Klaus auf den Planwagen setzen. Vorn auf den Kutschbock, die goldene Sonne im Gesicht, diese eine Zigarette am Tag im Mundwinkel. Und dann fahren wir mit, mit ihm. Ein Stück auf dem Oregon Trail. Auf den Spuren der ersten Siedler. Durch die Rocky Mountains. Wir schauen in Klaus Augen. Er schaut zurück und sagt: Erkunde, erlebe, sei frei.“
Klaus Liedtke ist nach schwerer Krankheit Ende August verstorben.
Die Worte „Erkunde, erlebe, sei frei“ prägen sein Lebensmotto.
Ohne Klaus gäbe es heute kein Hamburg@work. Der damalige Chefredakteur vom Stern war es, der im August 1997, die fünfzehn Unternehmen zusammenbrachte, unseren - unter dem Namen Förderkreis Multimedia (e.V.) gegründeten Verband - ins Leben zu rufen.
Unser Gründungsvorstand und Ehrenvorsitzende Klaus besaß diese „unkonventionelle Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen, es einfach mal zu versuchen, es ganz anders zu machen als alle anderen, die sagen würden, Du bist doch verrückt, das wird nicht klappen. Eine Fähigkeit, die ihm im Wortsinn sehr dicke, für die Allermeisten fest verschlossene Türen öffnete. Die von Jimmy Carter im Weißen Haus genauso wie die vom Mafiaboss.“
Der Chefredakteur vom Stern übernahm 1999 für 10 Jahre die Chefredaktion des deutschen National Geographic. Klaus war Kuratoriumsmitglied des WWF, Aufsichtsratsmitglied des europäischen UN-Umweltzentrums und unterstützte bei der Hamburg Media School mit der Initiative „investigate!“ jüngere Kolleginnen und Kollegen bei größeren Rechercheprojekten. Die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie waren für ihn die besonderen Schwerpunkte seiner Arbeit.
Am Anfang seiner Karriere prägte Klaus, über Jahrzehnte die Auslandsberichterstattung. Als US-Korrespondent berichtete er aus dem Vietnamkrieg, wo er auf wilden Wegen versuchte, die Vietcong davon zu überzeugen, deren Einmarsch nach Saigon zu begleiten. Uns erzählte er am Rande einer Vorstandssitzung in seinem reetgedeckten Wochenendhaus im Alten Land, dass der Vietcong ihn und seinen Fotografen dafür zunächst ins Volksgefängnis steckte.
„Ich hatte ein super Leben“ sind die Worte von Klaus.
Ein guter Moment, Klaus nochmal Danke zu sagen.
„Danke, für deine unschätzbare Inspiration. Danke für das viele Schöne, Lehrreiche, Unterhaltsame, Spannende, Neugier Weckende und … und … und … das du in den Herzen so vieler Menschen hinterlassen hast. Mögest du die Liebe mit hinüber nehmen auf die andere Seite“.
Mögest du in Frieden ruhen!
Vorstand und Mitarbeitende von Hamburg@work
(Die Zitate stammen aus der Abschiedsrede von Christian Pantenius)